Menopause & das rennende Ferkel

Menopause aus Sicht der westlichen Medizin

In den Wechseljahren wandelt sich der weibliche Körper über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Dabei verändert sich das hormonelle Gleichgewicht hin zu einem Hormon-Mangel welcher mit verschiedenen Beschwerden einher geht. Nach einer durchschnittlichen Dauer von ca. 5 Jahren hat sich der Hormon-Spiegel neu eingependelt und die typischen Symptome lassen nach. Nicht alle Frauen leiden gleich stark unter den Symptomen welche von verschiedenen Faktoren sowie der persönlichen Einstellung abhängig

Progesteron ist das Gelkbkörperhormon welches im Monatszyklus gebildet wird, sobald eine reife Eizelle den Eierstock verlassen hat und zur Gebärmutter wandert. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Findet der monatliche Eisprung nicht (mehr) statt, wird auch kein Progesteron mehr gebildet.
Zugehörige Symptome können sein: Menstruelle Beschwerden wie Brustspannen, depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen, Nervosität, Erschöpfungszustände, Kopfschmerzen und Migräne, Heisshungerattacken, Wassereinlagerungen, Gewichtszunahmen.

Östrogen wird in den Eierstöcken und zu einem geringen Teil in den Nebennieren produziert. In den Wechseljahren stellen die Eierstöcke ihre Tätigkeit mehr und mehr ein und in der Folge, wird weniger Östrogen gebildet.
Zugehörige Symptome können sein: Hitzewallungen, Schweissausbrüche, Haut- und Schleimhauttrockenheit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, depressive und weinerliche Verstimmungen im Wechsel mit Reizbarkeit.

Testosteron kann bei einigen Frauen leicht an- oder absteigen. Testosteron beeinflusst die Libido, den psychischen Antrieb und das Wachstum der Schambehaarung.

 

Menopause aus Sicht der Chinesichen Medizin

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Der Funktionskreis der Nieren ist die Basis der Körper-Essenz (Jing). Die Nieren sind sozusagen unsere Lebensbatterie. Die Nieren sind die Basis von Yin (Materie, kühlend, regenerierend) und Yang (Funktion, Energie, wärmend). Die Nieren-Kraft ist bei der Geburt gefüllt und wird mit jedem Tag Leben ein bisschen weniger, die Essenz wird schwächer, Zellen regenerieren weniger schnell, die Haare werden grau... der Körper wird alt. Yin und Yang stehen in engem Bezug, das Yin sollte das Yang "halten" (so dass die Energie nicht unkontrolliert durch den Körper saust) und Yang wärmt und belebt das Yin.

In den Wechseljahren werden weniger Hormone/Yin produziert was zu einem vorübergehenden Überschuss von Yang führt. Wenn weniger der kühlenden und regenerierenden Substanz (Yin) vorhanden ist, ist Energie/Wärme/Hitze (Yang) im Verhältnis übermächtig. Ich stelle mir gerne eine Kerze vor, die nicht mehr so viel Wachs (Yin) hat, die Flamme (Yang) aber übermässig brennt.

 

Hitze und das "rennende Ferkel-Syndrom"

Wenn das Yin im Körper nachlässt, so mehr Yang vorhanden ist heisst das, dass auch mehr Hitze im Körper zu spüren ist. Das "rennende Ferkel" beschreibt das Symptom, von sehr schnell aufsteigendem Yang, das von Yin nicht gehalten werden kann. Das Ferkel ist rasant unterwegs und beschert aus dem Nichts Hitze-Wallungen und Schweissausbrüche. Kein Wunder, dass es bei dieser Geschwindigkeit den Magen "umdrehen" kann und Übelkeit folgt, am oberen Ende Kopfschmerzen entstehen können, oder dass die sichere Verbindung zum Boden vorübergehend verloren geht und Ängstlichkeit entstehen kann.

Viel Hitze (Yang) verbraucht mit der Zeit die Flüssigkeiten (Yin) und so lässt sich auch die Trockenheit der Haut und Schleimhäute erklären. Exzessive Hitze verbraucht aber auch Yang selbst und so kann es sein, dass viele Frauen nach einer Hitzewallung frösteln.

 

Therapie und unterstützende Massnahmen

Chinesisch gedacht, müssen wir hier also unter anderem das Yin stärken, eventuell auch das Yang ein bisschen im Zaume halten. Statt zu Hormonpräparaten zu greifen, lohnt sich eine Behandlung mit z.B. Akupunktur um Yin und Yang und die zugehörigen Vorgänge zu regulieren. Jede Frau kann aber auch ganz selbstständig den Vorgang der Wechseljahre unterstützen.

Hitze produzierende Genuss- und Lebensmittel meiden, wie zum Beispiel

• Rauchen
• Alkohol (je hochprozentiger, desto "heisser")
• Koffeinhaltige Getränke
• Stark gewürzte und scharfe Speisen
• Wärmende Gewürze (Knoblauch, Ingwer, Chilli, Pfeffer, Paprika, Rosmarin, Thymian, Wacholderbeeren, Kurkuma, Kardamom, Koriander, Zimt, Nelke, Anis, Fenchelsamen, ...)
• Fleisch von Lamm, Schaf, Ziege und Wild
• Sehr salzhaltige Nahrungsmittel wie Schinken, Salami, Wurst, gepökeltes und geräuchertes Fleisch/Fisch
• Nahrungsmittel mit künstlichen Farb-, Aroma- Süss- und Konservierungsstoffen
• Stark erhitzende Kochmethoden (frittieren, im Öl braten, grillieren)

Kühlende, befeuchtende und Yin stärkende Lebensmittel nutzen, wie zum Beispiel

• Lebensmittel mit Phytoöstrogenen (Hülsenfrüchte, Soja, Leinsamen, Sonnenblumen- & Kürbiskerne, Hopfen. Nüsse, ...)
• Tomate, Gurke, Chinakohl, Sellerie, Wirsing, Spinat, Aubergine, Zuchhini, Karotte, Kartoffel, ...
• Sprossen, Keimlinge, Rettich, Radieschen
• Milch- und Sauermilchprodukte in geringen Mengen
• Birne und Apfelkompott
• Algen
• Kühlende Kochmethoden (Dünsten im Wasser, Dampfkochtopf, blanchieren)
• Pflanzen/Tinkturen die Phytoöstrogene unterstützen (Mönchspfeffer, Rotklee, Traubensilberkerze, Johanniskraut)

Unterstützende Urtinkturen von Ceres aus westlichen Kräutern einnehmen, wie zum Beispiel

• Alchemilla comp. (Frauenmantel-Komplex) beim Hitzewallungen
• Alchemilla (Frauenmantel) bei Progesteronmangel
• Cimicifuga D2 (Traubensilberkerze & frischer Wurzelstock) bei starken Gefühlsschwankungen
• Hypericum (Johanneskraut) bei Unruhen & Ängsten
• Lavandula (Lavendel) bei Unruhen & Ängsten
• Ribel nigrum (Schwarze Johannisbeer-Blätter) bei Kopfschmerzen
• Salvia (Salbei) bei psychsomatischen Beschwerden & Hitzewallungen
• Vitex agnus castus D2 (Mönchspfeffer) bei starken Blutungen

 

Wenn Sie mehr über Ihre Menopause und deren Umgang wissen möchten, nehmen Sie doch einfach Kontakt auf, ich freue mich, Sie bald persönlich kennen zu lernen!