Chinesische Medizin & Akupunktur • 
Katja Messora

Der saure Geschmack

Der saure Geschmack ist dem Element Holz und dem Frühling zugeordnet. Im Frühling erwachen die Pflanzen aus ihrem Winterschlaf, wachsen und entfalten sich. In den Bäumen steigt der Saft hoch und es zeigen sich die ersten grünen Blätter. Jetzt beginnt ein neuer Jahreszyklus des Wachstums und mit den Pflanzen spriesst auch das Leben neu.

Wenn Sie sich vorstellen in eine Zitrone zu beissen, können Sie die Wirkung des sauren Geschmacks sehr gut nachvollziehen. Sauer zieht zusammen, leitet die Energie nach innen und sammelt und bewahrt so die Säfte im Körper. Ausserdem stützt der saure Geschmack die Leber, aber nur in Massen genossen. Zu viel sauer belastet die Leber.  

Bei übermässigem Schwitzen hilft sauer, die Säfte im Körper zu bewahren. Generell ist der saure Geschmack gut bei Säftemangel wie zum Beispiel bei trockener Haut oder trockenen Augen.

Da sauer die Körpersäfte im Körper hält, ist es dann unangebracht, wenn bereits zu viel Feuchtigkeit im Körper vorhanden ist (Übergewicht, Ödeme, Tumore, Akne, ...) oder bei Verschleimung der Lunge (häufiger Schnupfen, schleimiger Auswurf).
Beim Beginn einer Infektionskrankheit ist von sauer ebenfalls abzuraten. Durch den sauren Geschmack werden Erreger „nach innen“ gezogen, statt nach aussen abgeben. Die "heisse Zitrone" ist aus Sicht der TCM bei Erkältungen deshalb nicht angebracht.
Bei Magenbeschwerden sollte auf sauer verzichtet werden, da es den Magen zusammen zieht. 

Beispiele für saure Nahrungsmittel und Getränke:
Zitrone, saurer Apfel, Aprikose, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Hagebuttentee, Weisswein, Sekt, Essig, Tomaten, Sauerkraut, Jogurt, Buttermilch, Sauerrahm, Grünkern, Dinkel, Ente, ...

 

Wenn Sie wissen wollen, welche Nahrungsmittel ausserdem sauer sind und zusammenziehend wirken und welche für Sie geeignet sind, berate ich Sie gerne!
 

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