Chinesische Medizin & Akupunktur • 
Katja Messora

Gesunde Wohlfühlfigur mit TCM

In der TCM ist Übergewicht die Folge von Feuchtigkeit oder Schleim-Feuchtigkeit. Feuchtigkeit sammelt sich meistens dann an, wenn die Milz-Funktion geschwächt ist, die die anfallende Arbeit nicht mehr genügend bewältigen kann. Dies kann mit einer falschen Ernährung zusammen hängen aber auch mit zu wenig Bewegung, Stress oder anderen emotionalen Ursachen.

Mit Akupunktur, Tuina-Massage, chinesischer Phytotherapie und weiteren Methoden werden die Energien wieder in die richtigen Bahnen gelenkt und die geschwächten oder stagnierenden Funktionskreise entsprechend unterstützt.

Eine dauerhafte Ernährungsumstellung spielt beim Abnehmen und Verdauungsbeschwerden ebenfalls eine zentrale Rolle und führt Sie zu Ihrem Wohlfühlgewicht. Nachfolgend finden Sie einige Ratschläge, die Ihnen auf Ihrem Weg helfen können.

Wenn Sie wissen wollen, welche Nahrungsmittel für Sie geeignet sind und wie Sie die überflüssigen Kilos in den Griff bekommen können, berate ich Sie gerne!
 

Regelmässiges Essen

Lassen Sie keine Mahlzeiten aus, um Kalorien zu sparen. Das schwächt die Verdauung, die Milz das Verdauungsfeuer und es fehlt das Qi um die überflüssigen Kilos zu "verbrennen".

Heisshunger und Fressattacken - besonders am Abend - können Sie durch Frühstücken und Mittagessen sowie einen Nachmittagssnack verhindern. Sie sind ein Zeichen, dass Ihrem Körper etwas fehlt. Mit genügend Nährstoffe in bekömmlicher Form, bekommen Sie keinen Heisshunger mehr.
 

Warmes Frühstück

Am Morgen arbeitet die Verdauung am besten und Nährstoffe werden optimal aufgenommen. Der Körper kann ein warmes Frühstück ideal verbrennen und es bleibt nichts "liegen". Das Verdauungsfeuer wird angefacht und alte Feuchtigkeit (Ursache von Übergewicht) verdampft.

Ein warmes Frühstück gibt Energie für den Tag und verhindert Heisshunger, vor allem am Abend. Nach einigen Wochen werden Sie merken, dass Sie morgens leichter aufstehen und Verdauungsbeschwerden wie z.B. Blähungen weniger werden.

Hier ein paar süsse Frühstücks-Anregungen:

  • Dinkel-Griess in kochende Reismilch-Wassermischung einrühren, Kokosflocken und Rosinen mitkochen, 5 Minuten köcheln lassen
  • Haferflocken kurz in Reismilch-Wassermischung aufkochen, kleingeschnittene Datteln mitkochen, wenig Zimt dazu
  • Schneller Milchreis aus Reisflocken, Reismilch, Apfelstücken, Kokosflocken und schwarzem Vanillepulver, ca. 8 Min. kochen
  • Zu süssen Breien kann Apfelmus (ohne Zucker) oder etwas Konfitüre oder Kompott dazugegeben werden

Wenn Sie lieber pikant Frühstücken:

  • Gemüse-Eierspeise (Zucchetti und Tomaten anbraten, mit verquirlten Eiern vermischen)
  • Haferflocken-Karottensuppe
  • Linsen-Eintopf, etc.
  • Gemüsesbrühe
  • Kochen Sie zum "Znacht" einfach eine grössere Portionen vor, die am morgen aufgewärmt werden kann

Wichtig ist, dass das Frühstück mindestens 3 Stunden sattmacht - wenn das nicht klappt, probieren Sie andere Zutaten aus. Wenn Sie vor 9 Uhr gar nichts essen mögen, trinken zumindest ein Glas heisses Wasser.
 

Keine Rohkost

Essen Sie, wenn immer möglich, gekochte Speisen. Rohkost kühlt den Körper und muss ausserdem vom Magenfeuer erst verdauungsfertig "geköchelt" werden. Das braucht viel Energie. Da bei Übergewicht das System sowieso schon überlastet ist, hat es die Energie aber nicht, um Ihre Rohkost aufzubereiten. So entsteht noch mehr Feuchtigkeit die liegen bleibt. Der "gesunde" Salat ist dementsprechend nur auf Ihrem Teller leicht!
 

Keine kalten Getränke zum Essen

Kalte Getränke kühlen das Magenfeuer und erschweren so die Verdauung. Des weiteren verdünnen sie die Magensäfte. Besser ist, Sie trinken vor dem Essen ein Glas heisses Wasser. Das hilft, das Magenfeuer anzuheizen.
 

Mehr Reis

Reis leitet nach TCM sehr effektiv Feuchtigkeit aus. Feuchtigkeit ist die Ursache von Übergewicht, deshalb ist Reis ideal zum Abnehmen geeignet. Ausserdem quillt Reis im Dickarm auf und hat so den angenhemen Nebeneffekt, dass er ihn von lange "liegen gebliebenen" reinigt. Essen Sie, wenn möglich, mehrere Male pro Woche weissen Reis. Die Sorte ist egal, solange es ein hochwertiges Produkt ist.
 

Weniger Brot

Das feuchte Brot erzeugt nach TCM pathogene Feuchtigkeit im Körper.

Vielleicht haben Sie schon bemerkt, dass Sie nach einem Brot-Zmorgen Blähungen bekommen? Das ist ein Zeichen, dass Ihr Verdauungssystem das Brot nicht umwandeln kann. Es bleibt liegen und belastet den Körper.

Wenn Sie auf Brot trotzdem nicht ganz verzichten möchten, achten Sie auf:

  • Kein Vollkornbrot, sondern normales Mischbrot. Vollkorn ist schwerer verdaulich
  • Kein Brot das ganz frisch und noch "feucht" ist
  • Brot toasten
  • Brot zu einer Suppe oder einem Eintopf essen
  • Nur selten Käse oder Wurst dazu essen, besser sind Gemüseaufstriche oder z.B. Butter mit Schnittlauch
     

Mehr Wasser

Wasser ist die Grundlage aller Stoffwechselaktivitäten! Trinken Sie keine Softdrinks und gesüssten Getränke aus dem Kühlschrank. Dazu gehören: Cola, Eistee, Sirup und Fruchtsäfte mit zugesetztem Zucker.

Achtung: Auch das als gesund beworbene "Wasser mit Geschmack" enthält fast immer Zucker oder Süssstoffe!

Zucker wirkt nach TCM sehr befeuchtend und schwächt die Nieren. Er macht träge und belastet das Qi.
Süssstoffe täuschen dem Körper vor, dass er richtige süsse Nahrung bekommt. Dann ist er sozusagen enttäuscht und Sie bekommen Heisshunger auf mehr Süsses! Ausserdem schaden alle künstlichen Zusätze auf Dauer der Leber.

Was Sie ausser Wasser trinken dürfen:

  • Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz. Mischen Sie sie mit Wasser und trinken Sie nicht mehr als 1 bis 2 Gläser täglich.
  • Wasser mit Geschmack: Geben Sie etwas Zitronensaft und frische Minze-Blätter dazu
  • Kräutertee, vor allem Blütentees (Kamille, Lavendel, Orangenblüte, etc.)
  • Kaffee: je nach Ihrer persönlichen Konstitution (Schlaf, Magenprobleme, etc.) 1 bis 2 am Tag

Wieviel man trinken sollte:
Je nach Ihrer Konstitution und Bewegung 1,5 bis 2 Liter. Je mehr Suppen, Gemüse und Kompotte Sie essen, brauchen Sie weniger extra Flüssigkeit. Bei viel Fleisch, Salz und trockener Nahrung brauchen Sie mehr. Ebenso bei heissem Wetter und bei viel Bewegung.

Am besten trinken Sie morgens gleich ein Glas warmes Wasser - das regt die Verdauung an und ersetzt die Flüssigkeit, die der Körper in der Nacht verloren hat.
 

Weniger Milch

In der TCM wird Kuhmilch bei Auszehrung und Gewichtsverlust empfohlen. Ausserdem zum Befeuchten einer trockenen Lunge bei Symptomen wie Heiserkeit. Da in der TCM Übergewicht bereits Feuchtigkeit und Schleim darstellt, ist Kuhmilch beim Abnehmen also nicht hilfreich.

Wenn Sie trotzem nicht auf Kuhmilch verzichten möchten, beachten Sie Folgendes:

  • reduzieren Sie die Menge. Milch kann auch mit Wasser verdünnt werden
  • Steigern Sie die Bekömmlichkeit der Milch beim Kochen durch Zugabe von Kardamom
  • Kaufen Sie Biomilch. Konventionellen Milch enthält Hormone und Medikamente, die uns sicher nicht gut tun
  • Vermeiden Sie die Mischung Milch mit süss, z.B. Kakao. Durch den Zucker wird die befeuchtende Wirkung verdoppelt
  • Probieren Sie einen pflanzlichen Ersatz wie Reismilch und Dinkelmilch. (Sojamilch ist nicht empfehlenswert, da sie sehr stark abkühlt. Das erzeugt auch Feuchtigkeit)
  • Auch Jogurt ist befeuchtend. Ausserdem kühlt es stark ab
     

Weniger Käse

Auch Käse fördert Feuchtigkeit und Schleim im Körper. Beachten Sie dazu Folgendes:

  • Essen Sie würzigen Hartkäse (z.B. Parmesan, Bergkäse)
  • Meiden Sie Quark, Camembert, Mozzarella, Cottage Cheese. Weicher Käse ist stark befeuchtend/verschleimend
  • Essen Sie Käse lieber als Beilage einer gekochten Mahlzeit, als auf dem Brot
  • Bevorzugen Sie Schaf- und Ziegenkäse. Besonders Feta ist gut bekömmlich
     

Fleisch richtig zubereiten

Fleisch ist ein wärmendes und sehr "dichtes", aufbauendes Nahrungsmittel. In zu grosser Menge erzeugt Fleisch pathogene Feuchtigkeit im Körper - die Ursache von Übergewicht.

Beachten Sie zum Fleischgenuss Folgendes:

  • Die richtige Menge: Nehmen Sie Fleisch als Beilage, Gemüse, Kartoffeln und Getreide als Hauptspeise
  • Essen Sie Fleisch maximal 3x pro Woche
  • Bevorzugen Sie Huhn und Rind
  • Meiden Sie Schweinefleisch, es wirkt speziell befeuchtend
  • Kochen, dünsten oder braten Sie Fleisch sanft an
  • Meiden Sie frittierte, gegrillte und scharf angebratene Stücke
  • Wurst ist nicht empfehlenswert, da sie viele Zusatzstoffe und schlechte Fette enthält. Das gilt auch für die meisten Schinkenarten
     

Keine Diätprodukte

Wenn Sie abnehmen möchten, haben Sie sicher schon mal zu Diät- oder Lightprodukten gegriffen. Wenn Sie die Zutaten dieser Produkte unter die Lupe nehmen, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass welche dabei sind, die Sie nicht kennen. Solche wie Maltodextrin, Oligofructose und Natriumnitrit.

Warum brauchen Diätprodukte solche chemischen Zutaten? Zucker und Fett sind Geschmacksträger. Wenn sie dem Jogurt oder der Limonade entzogen werden, müssen der Geschmack und die Konsistenz woanders herkommen. Also werden künstliche Geschmacksverstärker, Aromen, Süssstoffe und Füllstoffe verwendet.

Unser Körper lässt sich aber nicht täuschen! Er weiss, dass das keine "echte" Nahrung ist, und verlangt im Zweifelsfall am nächsten Tag die doppelte Menge, um die Nährstoffe, die er braucht, wieder reinzuholen. Deshalb kann mit Diätprodukten also auf keinen Fall dauerhaft abgenommen werden!

Künstliche Zutaten belasten ausserdem das Verdauungssystem und die Leber - sie schaden auf Dauer der Gesundheit! Essen Sie statt Diätprodokten deshalb lieber richtigen Käse, Butter und ab und zu eine normale Schokolade (mit hohem Kakaoanteil). Je natürlicher ein Nahrungsmittel ist, desto besser kann es verdaut werden. Das bedeutet: weniger Feuchtigkeit!
 

Keine Verbote

Diäten funktionieren selten, weil sie immer irgendwelche Verbote enthalten - keine Kohlenhydrate, kein Zucker, 5 Stunden lang kein Essen usw. Das kann eine Zeitlang durchhalten werden, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem der Körper nicht mehr mitspielt. Dann kommt der Heisshunger auf das Verbotene. Im schlimmeren Falle Mangelzustände und körperliche Beschwerden. Der Jojo-Effekt ist vorprogrammiert und ebenso Frust und Versagensgefühle. Das liegt nicht an der mangelnden Disziplin oder einem schwachen Willen, sondern am Wesen der Diäten!

Aus TCM-Sicht machen Verbote Druck und führen zu einer Leber-Qi-Stagnation. Das heisst, wir verkrampfen uns und auch im Körper stockt alles. Um abzunehmen, muss das Qi aber fliessen. Dazu brauchen wir positive Gefühle dem Essen gegenüber und uns selbst gegenüber.

Ideen zum Umgang mit ungünstigen Nahrungsmitteln:

  • Bestimmen Sie einen Tag in der Woche, an dem Sie Ihre ungesunden Lieblingsspeisen essen dürfen
  • Essen Sie von allem, aber die günstigen Speisen in grösserer Menge als die ungünstigen.
  • Wandeln Sie Ihre Lieblingsrezepte ab, um sie gesünder zu machen
  • Kaufen Sie sich keine Vorräte an ungesunden Nahrungsmitteln (sondern Vorräte an Gemüse, Trockenfrüchten, Nüssen etc.).
  • Achten Sie auf Ihre Seelenhygiene und auf Ihr Stressmanagement

 

Mit freundlicher Genehmigung und Inspiration von Katharina Ziegelbauer