Chinesische Medizin & Akupunktur • 
Katja Messora

Milch & Milchprodukte

Kuhmilch aus Sicht der Chinesischen Ernährungslehre ist ein süsses, eher kühlendes und ziemlich "yiniges" Nahrungsmittel. Milch liegt schwer im Bauch und hat die Eigengschaft unsere Energie (Qi) stark abzusenken. Milch baut das Yin und Blut im Körper auf, kann aber auch zu Verschleimung führen.

Wann ist Milch ok?

Die kühlende und Yin aufbauende Wirkung eignet sich z.B. gut, um Hitzegefühle im Alter (Leere-Hitze durch Yin-Mangel) zu mildern. Auch bei Kopfschmerzen kann ein Glas Milch Linderung bringen, weil es, chinesisch gesprochen, das aufsteigende Yang senken kann. Die Lunge, der Dickdarm und die Haut werden durch Milch befeuchtet und hilft so z.B. bei einer trockenen Haut oder bei Verstopfung. Da Milch Yin aufbaut, kann sich auch zur Gewichtszunahme beitragen.

Wann sollte Milch besser weg gelassen werden?

Milch ist ein komplexes Nahrungsmittel, weil es unheimlich viele Informationen in sich trägt, so viele, um ein ganzen Kalb wachsen zu lassen. Wenn zu viele Informationen auf eine geschwächte Milz treffen, kann dies zu Verdauungsproblemen führen (Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, ...). Da Milch befeuchtet, kann ein Zuviel davon Feuchtigkeit im Körper verursachen. Feuchtigkeit oder Schleim ist in der Chinesischen Medizin immer etwas, das im Körper zu viel ist: Übergewicht, Bronchitis (mit Schleim), Polypen, chronisch verstopfte Nase, Ausfluss, Ödeme, usw. Ist also schon Feuchtigkeit im Körper vorhanden, rate ich vom Milchkonsum ab.

Alternativen zu Kuhmilch

Schaf- und Ziegenmilch haben ähnliche Wirkungen wie Kuhmilch, sind aber nicht ganz so kühlend.
Getreidemilch wie Hafer-, Reis-, oder Sojamilch haben mit Milch, ausser der Farbe, nichts zu tun. Sie sind aber durchwegs eine Alternative und in vielfacher Weise genau so einzusetzen wie Milch.
 


Milchunverträglichkeit / Laktoseintoleranz

Laktose ist Milchzucker, der süsse Geschmack der Milch. Um Laktose verdauen zu können, braucht Mensch und Tier das Enzym Laktase. Laktase wird in jedem Mensch und Säugetier so lange gebildet, wie es gestillt/gesäugt wird. Danach sind Menschen und Säugetiere nicht mehr von der Muttermilch abhängig und die Produktion des Enzyms wird eingestellt. Laktoseintolaranz ist also eigentlich die logische Konsequenz. Durch das ständige Zuführen von Laktose wird die Produktion des Enzyms "künstlich" erhalten und kann mehr oder weniger gut weiterhin verdaut werden.
Frische Milchprodukte enthalten mehr Laktose als verarbeitete oder gelagerte wie im Joghurt oder Käse. Dies liegt an den Milchsäurebakterien, die während der Verarbeitung ihre Wirkung tun.
Aus Sicht der TCM spielt die Milz die Hauptrolle wenn es um die Verdauung geht. Eine Laktoseunverträglichkeit hat mit einer Schwäche der Milz zu tun die entweder zu wenig Qi hat, zu kalt ist oder mit der Beseitigung von Feuchtigkeit überbeschäftigt ist.
 


Osteoporose

Ich habe gelernt, dass man Knochen auch wie ein Mauerwerk betrachten kann. Die Ziegelsteine sind aus Kalzium, was sie zusammenhält ist der Mörtel aus Hormonen. Osteoporose ist das Bild, in dem die Kalzium-Ziegelsteine rum liegen, aber nicht mehr vom Hormon-Mörtel gehalten werden. Die Knochen werden brüchig.

Die Ziegelsteine werden in der Kindheit und Jugend angelegt und deshalb ist hier eine kalziumreiche Ernährung wichtig. Im Alter jedoch sollte dem Aufbau des Mörtels mehr Beachtung geschenkt werden.

Das Knochengewebe befindet sich in einem steten Auf- und Abbau. Innerhalb von 7-10 Jahren hat sich ein menschliches Skelett (und auch sämtliche anderen Köperzellen) total erneuert! Mit Hilfe von körpereigenen Hormonen (Calcitonin, Vitamin D, Parathormon) reguliert der Körper den Kalziumgehalt in Blut und Knochen sowie die Steuerung der Ausscheidung. Osteoporose entsteht, wenn der Knochenabbau schneller als der Knochenaufbau statt findet. Bei einer Kalziumzuführung (mit z.B. Milch) wird wohl Kalzium zugeführt, kann aber mangels Hormone nicht aufgenommen werden. Chinesisch gedacht, soll also im Alter der Mörtel genährt werden.

Es sollte auf eine ausreichende Versorgung von Kalzium geachtet werden. Auch Magnesium unterstütz den Knochenstoffwechsel und ist in vielen Lebensmitteln enthalten (grünes Gemüse, Kräuter, unraffiniertes Meersalz, etc.) Ungesättigte Fettsäuren (Leinöl, Kernöl, Nussöl, etc,) liefern Bausteine für Hormone und hormon-ähnliche Stoffe und können so den Knochenstoffwechsel unterstützen. Sie Sojapflanze produziert sogenannte Phytohormone und kann in Form von Bohnen, Tofu, Sojamilch, Sojamehl oder in Kapselform in die Ernährung eingebaut werden. Vitamin D stellt unser Körper unter der Einwirkung von Sonnenlicht selber her und kann zusätzlich mit Nahrungsmitteln (Hochseefische, Pilze, Lebertran, etc.) angereichert werden.

Gemieden werden sollten die "Kalzium-Räuber" welche dem Knochen Kalzium entziehen: Zitronensäure (E's in Fertigprodukten), Ascorbinsäure (E300, Fruchtsäfte, Vitamin C in Pulverform, etc.), Phosphat (Fleisch und Wurstwaren, Schmelzkäse, Cola, Eistee, E338, etc.), Oxalsäure (Rhabarber, Spinat, Kakao, etc.). Es ist auch auf einen ausgewogenen Säure-Basen-Hausalt zu achten und eine Übersäuerung zu vermeiden.

 


Behandlung von Laktoseintoleranz & Osteoporose mit TCM

Neben der Anpassung an die Ernährung lassen sich Laktoseintoleranz und Osteoporose auch mit Akupunktur und Chinesischen Kräutern gut behandeln. Je nach Ihrer persönlichen Diagnose setze ich das eine oder andere oder beide in Kombination ein. Wenn Sie neugierig geworden und an einer Behandlung interessiert sind, finden Sie hier meine Kontaktdaten.