
Rauhnächte - Die Nächte um den Jahreswechsel
Zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar liegt die heilige Zeit der Rauhnächte. Es sind die Nächte (und Tage) an denen die Grenze zur jenseitigen Welt etwas verwischen und es möglich sein kann, dass wir von Seelen und Naturgeistern besucht werden. Es gibt viele Mythen, Legenden und Märchen die von dieser magischen Zeit berichten und bis heute führen Menschen in den Rauhnächten Rituale durch, um sich auf das kommende Jahr vorzubereiten.
Je nach Region sind die Daten etwas anders, am häufigsten beginnen die Rauhnächte in der Nacht auf den 25. Dezember um 0:00 Uhr und enden am 6. Januar um 24:00 Uhr. Die 12 Rauhnächte sind Sinnbilder für die 12 Monaten des kommenden Jahres. Die erste Nacht entspricht dem Januar, die zweite Nacht dem Februar und so weiter. Eine Bauernregel besagt, dass das Wetter der jeweiligen Rauhnacht die Wetterlage des zugordneten Monats des neuen Jahres bestimmt. Ein Rauhnachtstraum soll sich im entsprechenden Monat erfüllen und die Schwingung und Stimmung einer Rauhnacht soll anzeigen, wie sich der entsprechende Monat im kommenden Jahr präsentiert.
Rauhnächte eignen sich besonders gut um die Stille zu gehen, wahrzunehmen wie wir uns fühlen, was ist und was werden soll. Ein kleines Ritual kann diese Zeit unterstützen und ein Wegweiser für das kommende Jahr werden.
Rauhnacht-Ritual
Jeden Tag der Rauhnächte nehme ich mir Zeit, in mich hinein zu horchen: wie fühlt sich dieser Tag an? Welche Gedanken und Emotionen spüre ich? Welche Wünsche sind stark präsent? Hat sich etwas Besonderes ereignet? Hatte ich einen Traum?
Meine Eindrücke halte ich auf einer postkartengrossen Karte fest. Ich schreibe dabei einfach das auf, was ich in meinem Herzen fühle. Man kann dabei nichts falsch machen, so wie es gemacht wird, ist es richtig. Auf der Rück-/Vorderseite zeichne oder male ich was mir stimmig erscheint. Das müssen keine künstlerisch wertvollen Werke werden, es darf auch einfach mit Farbe gewütet werden. Irgendwo sollte noch die Zahl der Rauhnacht stehen (1. Rauhnacht, 2. Rauhnacht...).
Im neuen Jahr nehme ich zu Monatsbeginn die zugehörige Karte hervor, lese was mir der Monat bringen wird und hänge sie in meiner Küche auf.
Zettel-Orakel
Ein zweites, kleineres und vielleicht zusätzliches Ritual mache ich vor dem Beginn der Rauhnächte. Auf 13 Zettelchen schreibe ich mir je einen Wunsch, der im neuen Jahr in Erfüllung gehen soll. Die Zettelchen falte ich klein zusammen so dass ich ganz sicher nicht lesen kann, was darauf geschrieben steht.
In den 12 Rauhnächten wähle ich jeweils ein Zettelchen, lese meinen Wunsch und verbrenne es anschliessend über einer Kerze. Dabei konzentriere ich mich ganz fest auf meinen Wunsch und stelle mir vor wie es sich anfühlt, wenn dieser Wunsch in Erfüllung geht. Das 13. Zettelchen wird nicht verbrannt und ist der Wunsch, der zur Erfüllung vielleicht noch etwas länger braucht.
Viel Spass beim Horchen, Wünschen, Schreiben, Zeichnen und Rauhnächten geniessen!